Nach dem Erwerb einer Lizenz für Herstellung und Verkauf von HELICOIL® Gewindeeinsätzen sowie dem Anlaufen der ersten Böllhoff Produktionsstätten in Bielefeld ging es nach 1958 darum, die Marktposition des HELICOIL® auszubauen. Dafür spielte auch der internationale Markt eine entscheidende Rolle. Und so wurde am 1. Juli 1962 die erste Böllhoff Niederlassung außerhalb Deutschlands gegründet – im österreichischen Wien.
Aber von Anfang an: Ende der 1950er-Jahre warf der Generationswechsel von der zweiten zur dritten Familiengeneration bei Böllhoff bereits seine Schatten voraus. Nach seinem Studium der Betriebswirtschaft stieg Wolfgang W. Böllhoff ab 1959 ins Unternehmen seines Vaters Josef ein, zunächst als Mitarbeiter im Außendienst. Schon zu dieser Zeit herrschte Einigkeit darüber, dass Wolfgang auf Sicht die Verantwortung für den Produktionsbereich rund um den HELICOIL® übernehmen sollte. Und so widmete er sich in den frühen 1960er-Jahren – parallel zur Promotion an der Hochschule für Welthandel in Wien – einer weiteren Aufgabe. Er wollte Österreich als Vertriebsgebiet für den HELICOIL® Gewindeeinsatz aufbauen.
»„Da habe ich die Welt auf einmal mit ganz anderen Augen gesehen und dachte: Böllhoff kann nicht nur ein deutsches Unternehmen bleiben.“
Der Gedanke einer Internationalisierung Böllhoffs war geboren. Kurz nach seinem Wechsel in die Unternehmensleitung gründete Dr. Wolfgang W. Böllhoff am 1. Juli 1962 schließlich eine Böllhoff Niederlassung in Wien. Denn er war überzeugt: Komplexe Produkte wie der HELICOIL® Gewindeeinsatz müssen den Kunden direkt vor Ort anwendungstechnisch nähergebracht werden. Also startete die junge Firma in der Karolinengasse im 4. Wiener Bezirk mit viel Elan und übernahm den Vertrieb der neuartigen HELICOIL® Befestigungselemente innerhalb Österreichs – zunächst unter dem Namen Friedrich Schindler & Co.
Ein stetiger Ausbau des Geschäfts folgte und auch das Produktprogramm der Niederlassung wuchs weiter. Schrauben, Muttern und Normteile kamen hinzu – mit sichtbaren Folgen. Um die Zugehörigkeit zu Böllhoff als bekannter Firmengruppe der Verbindungstechnik auch nach außen zu zeigen, änderte die Friedrich Schindler & Co. ihren Namen 1979 zu Wilhelm Böllhoff Ges. m.b.H. Weitere Meilensteine folgten, etwa der Bau eines neuen Vertriebsstandorts im stark wachsenden Wirtschaftsraum rund um Linz in den 1980er-Jahren oder die Ergänzung des Produktportfolios um neuartige Kanban-Belieferungssysteme im Jahr 1997. Seit Ende 2008 befindet sich der Vertriebsstandort in Österreich nun in einem hochmodernen Gebäude in Traun bei Linz.
Heute bildet Böllhoff Österreich den Mittelpunkt unserer Unternehmensaktivitäten in allen südosteuropäischen Ländern. In der gesamten Südosteuropa-Gruppe arbeiten mittlerweile circa 210 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und generieren einen Jahresumsatz von mehr als 82 Millionen Euro (2022).
»„Seit über 60 Jahren ist Österreich nicht nur ein wichtiger Markt für uns, sondern unser wertvolles Tor in die Länder Osteuropas.“